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Ob sie beim Lesen Freude macht, weiß ich nicht,
es kommt darauf an.
Ich wünsche jedenfalls ein erholsames Betrachten.
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Ἦρος ἄγγελος ἱμερόφωνος ἀήδων
Sappho 6.Jh.v.Chr. (Des Frühlings Botin mit sehnsuchtsvoller Stimme die Nachtigall)

Mittwoch, 13. April 2011

AKW Biblis A und B abgeschaltet - endgültig?

Welche Freude Die Blöcke A und B des AKW in Biblis sind abgeschaltet.
Wenn ich morgens aufstehe, geht mein Blick gen Westen, wo die Kühltürme gerade noch zu sehen sind, und ich bin beruhigt. 
Aber: Wie unsicher und gefährlich die Atomenergie, angefangen vom Uranbergbau  bis zur "End"lagerung ist, so unsicher und ungenau sind die Nachrichten, die seit dem 11.3. aus Fukushima kommen, und ebenso unsicher und unzuverlässig sind die Aussagen und Entscheidungen der Bundesregierung und der beiden Parteien, die sie tragen.
Werden die Versprechungen, dass wenigstens die 7 älteren AKW nach dem 3monatigen Moratorium nicht mehr ans Netz gehen, wirklich gehalten? oder sind am Ende die Lockungen und Dohungen der kapitalstarken Konzerne stärker? RWE, das in Biblis jahrelang das Atomgesetz von 2001 missachtet hat, indem es die zugeschriebene Restmenge durch alle möglichen Tricks (16 000 Dübel austauschen u.ä.) künstlich in die Länge zog, nur um über die jeweils anstehenden Wahlen hinweg zu kommen, beruft sich jetzt auf das geänderte Gesetz von 2010, in dem die Laufzeitverlängerung geschenkt wurde, und droht mit Prozessen.
Wie schön, wenn wir uns auf die Aussagen der Bundesregierung verlassen könnten!
Da das aber nicht so ist, gehen wir am 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl, am Ostermontag, alle nach Biblis oder Neckarwestheim oder Philippsburg oder sonstwo - wir sind um 12.00 in Biblis!
Eine der Drohungen, mit denen die Stromkonzerne und ihre politischen Fürsprecher uns ständig Angst machen wollen, ist die Ankündigung sehr viel höherer Strompreise oder auch die Prophezeiung von "Stromlücken", die durch Importe gedeckt werden müssten. Oder es müssten Milliarden aufgewendet werden um Alternativen zu schaffen, dabei wird gern die kostspielige Investition in Offshore-Windparks und ihre Anbindung ans Stromnetz als einzige Möglichkeit hingestellt. Warum nicht die viel billigeren und einfacher zu bauenden Windräder auf dem Land, z.B hier in Südhessen oder Nordbaden, wo man bisher weit und breit kein einziges Windrad sieht.
Eine Beispielrechnung: Von unseren Windkraft-Beteiligungen greife ich ein Beispiel vom Vogelsberg heraus, weil mir davon die Daten vorliegen. Von 6 Windrädern a 500kW (neuere Anlagen leisten 2-3 MW, also das Vier- bis Sechsfache) in Helpershain wurden im 10jährigen Durchschnitt 5 285 700kWh/Jahr erzeugt, berechnet auf einen Kommanditanteil von 5000DM/2556,46€ sind das 9850kWh pro Jahr, das ist mehr als das Sechsfache unseres durchschnittlichen Jahresverbrauchs (1600kWh im Haus mit 2 Personen).
Sicher wird in Küstennähe oder Offshore aufgrund der Windleistung mehr Strom erzeugt, d.h. aber doch nicht - und das soll mein Beispiel zeigen - dass Windräder im Binnenland unsinnig sind. Sie entsprechen aber eher den Möglichkeiten von Bürgerbeteiligung, während die Anlagen im Meer so viel Kapital erfordern und auch bringen, dass sie vor allem für große Konzerne interessant sind.
Damit blieben die alten Strukturen erhalten: Stromproduktion, Netzagentur, Strompreise in der Hand der großen : E.ON, Vattenfall, RWE.

https://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/atomkraft/energiewende_jetzt/jetzt_mitmachen/