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Ob sie beim Lesen Freude macht, weiß ich nicht,
es kommt darauf an.
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Ἦρος ἄγγελος ἱμερόφωνος ἀήδων
Sappho 6.Jh.v.Chr. (Des Frühlings Botin mit sehnsuchtsvoller Stimme die Nachtigall)

Montag, 14. März 2011

Fukushima, 11.März 2011

Fukushima –  meine Fragen

Am Freitag, den 11.März2011 wurde Japan von einer verheerenden Naturkatastrophe heimgesucht, die sich aber noch mehr zu einer von Menschenhand gemachten, nämlich atomaren Katastrophe entwickelt.
Die Menschen in Japan werden sich die Fragen, die mir durch den Kopf gehen, jetzt nicht stellen können, soweit es ums unmittelbare Überleben und um die Trauer um Verstorbene geht. Wir hier, die wir aus sicherer Distanz unmittelbar keine Hilfe und keine Ratschläge geben können, müssen uns die Fragen stellen:
  • ·         Wie kommt es, dass ein Land, in dem als einzigem im August 1945 durch eine verbrecherische Regierung (Truman, USA) Atombomben auf zwei Großstädte geworfen wurden, an deren Spätfolgen noch heute viele Menschen leiden - wie kommt es, dass dieses Land sein eigenes Gebiet mit 54 Atomkraftwerken und deren permanent  erzeugten radioaktiven Abfallstoffen verseucht hat, angeblich weil das Land rohstoffarm ist?
  • ·         Wie kommt es, dass eine Bevölkerung, die das Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki kontinuierlich pflegt,  gegen diese Politik der Atomwirtschaft keine starke soziale Bewegung entwickelt hat, obwohl die Schädigung durch radioaktive Stoffe immer deutlicher geworden ist?
  • ·         Wie kommt es, dass ein Land, das als hochentwickelt gilt mit sehr ausgeprägter technischer Intelligenz und auch hohem kulturellem Niveau  sich so wenig in der Lage gezeigt hat, alternative Energiequellen, die die Natur des Landes bietet und die viel weniger erdbebenanfällig sind, zu entwickeln und zu nutzen: Wind, Sonne, Biogas, Gezeiten u.a.?
Für die gegenwärtige Katastrophe, deren Ausmaß immer noch nicht genau absehbar ist, kommen diese Fragen zu spät, werden aber hoffentlich nach einer Phase der notdürftigen Wiederherstellung dringend gestellt.
  • ·         Schließlich, was uns betrifft
Was denken sich bei uns hier Menschen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, die nach kurzem Luftholen wieder die Sprüche von eh und je hervorholen:
- Unsere AKW sind sicher, obwohl die vielen mehr oder weniger gravierenden Störfälle das Gegenteil beweisen.
- In Mitteleuropa kann das ja überhaupt nicht passieren, weil wir kein Erdbebengebiet und Zunamis völlig ausgeschlossen sind. In Japan hat es bisher auch zwar Erdbeben, aber nie ein so starkes gegeben, außerdem sind andere, nicht vorhersehbare Katastrophen (Flugzeugabstürze, Terroranschläge) durchaus reale Fakten.
- Aus diesem Kreis von Menschen gibt es immer noch einige, die behaupten, wir in Deutschland könnten solche Katastrophen beherrschen und auch die Endlagerung von radioaktiven Abfällen für Tausende von Jahren würde man noch in den Griff bekommen; wenn das nicht so wäre, würde man alle AKW ja sofort abschalten.
- Es ist zwar erwiesen, dass es möglich wäre, bei einiger wissenschaftlicher und ökonomischer Anstrengung und  - entsprechender politischer Einsicht  - alle AKW und auch die Kohlekraftwerke durch regenerative Energie zu ersetzen, aber viele Menschen finden  z.B. Windräder hässlich, deshalb dürfen solche z.B. in Südhessen, das vom AKW Biblis beherrscht wird, nicht aufgestellt werden, obwohl auch hier ausreichend Wind vorhanden wäre.

Ich hoffe, dass die schreckliche Katastrophe in Japan wenigstens die gute Folge hat, dass mehr Menschen, hier und anderswo, auch in CDU und FDP, wirklich anfangen, nachzudenken.