70.
Jahrestag der “Razzia von Kokkiniá“
- auch für uns ein Anlass der Erinnerung
Dass von dieser Gruppe in der kurzen Zeit bis zu ihrer
Befreiung im März ΄45 mehr als 10 Männer starben,
zeigt, wie sie von ihrem „Arbeitgeber“ Heymann und dessen Beauftragten
behandelt wurden. Noch heute kann man
ihre Namen an der Gedenkstätte sehen, die außerhalb der Friedhofsmauer errichtet
wurde.
In den Jahren 1992 bis 2003 wurden von der Stadt
Bensheim sechsmal die Überlebenden zu einem mehrtägigen Aufenthalt eingeladen,
unter Leitung des inzwischen verstorbenen Nikos Maniatis; dabei wurden auch
Interviews geführt und aufge-zeichnet, die inzwischen auch veröffentlicht sind.
Dies wurde vorbereitet und ermöglicht durch eine griechisch-deutsche
Arbeitsgruppe, die seit 1989 Archivdokumente in Darmstadt und Wiesbaden
auswertete und Zeitzeugen befragte.
Wenn in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Wirtschafts-
und Finanzkrise Griechenland auch bei uns von manchen Medien in ein schlechtes
Licht gerückt wurde, sollten wir bei unserer Beurteilung auch diesen
geschichtlichen Aspekt nicht außer Acht lassen.
Morgen am Sonntag, den 17.
August 2014
wird in Erinnerung an die Razzia vor 70 Jahren um 11:30 Uhr eine Gedenkfeier
an der Grabstätte an der Außenmauer des Auerbacher Bergfriedhof nach
orthodoxem Ritus unter Leitung des Archimandriten Myron Kalaitzís, Pfarrer der griechisch orthodoxen
Gemeinde Eberstadt stattfinden; dazu sind alle interessierten Bürger herzlich
eingeladen.
(Fotos und
Textzitate aus: Johannes Krämer, …und dass wir achtgeben auf die nächste
Generation. Geschichte der griechischen Zwangsarbeiter in Bensheim-Auerbach,
hgg. Von Geschichtswerkstatt“ Jakob Kindinger“ e.V., Bensheim 2008)